Einen Monat lang haben wir uns auf den Burgdorfer Nachtmarkt vorbereitet, haben schöne Muster gesucht, gewachst und natürlich uns auch Gedanken über den Stand gemacht. Am Freitag Abend war es dann soweit.
Die Bienenwachstücher liegen sortiert auf dem Tisch. Die kleinen Lämpchen hängen, damit die Farben und Muster auch bei einfallender Dunkelheit begutachtet werden können. Dazu liegen ein paar Radiesschen, eine Schüssel, eine Gurke und ein Apfel bereit, um den Nutzen und den Einsatz der Bienenwachstücher zu demonstrieren. Wer kauft schon gern die Katze im Sack.
Endlich 17 Uhr. Endlich können wir auch mal unsere Kunden sehen, können mit ihnen plaudern, erklären und zeigen und unsere Begeisterung für dieses Produkt teilen.
Doch niemand kommt.
Vereinzelt schlendern ein paar “Märktler” durch die Hallen des Nachtmarkts, aber die Massen bleiben aus.
Wars das?
Halt. Herr und Frau Schweizer ist fleissig. Mit durchschnittlich 43.6 Stunden Arbeit pro Woche, reicht es sicher nicht, um am Freitag Abend bereits um 17 Uhr gemütlich über den Nachtmarkt zu schlendern.
Ist doch klar.
Die Besucher kommen doch noch und wir dürfen vielen Menschen die Vorzüge dieses Naturproduktes vorzeigen. Wir ernten erstaunte, erfreute aber auch kritische Blicke. Jeder will es mal anfassen, mal probieren und sich selber überzeugen.
Riecht das eingepackte Essen nicht nach Bienenwachs?
Wie kann man es wieder Waschen?
Was ist, wenn ich es im Rucksack habe und die Sonne scheint drauf?
Auf jede Frage haben wir hoffentlich ein zufriedenstellende Antwort gefunden. Nein, das Essen richt nicht nach Bienenwachs. Mit lauwarmen Wasser lässt es sich einfach abwachen und wenn der Rucksack nicht in der Sahara steht, dann sollte das schon gehen.
Müde aber glücklich brechen wir kurz nach 22 Uhr unsere Zelte ab und holpern mit unserem Leiterwagen übers Kopfsteinpflaster zum Auto.